Glasbearbeitung

Im Bereich der technischen Glasbearbeitung und der Veredelung von Glas gibt es nach unserem Wissen kein weiteres Unternehmen in Deutschland, das auch nur annähernd eine vergleichbare Bandbreite an Bearbeitungsmöglichkeiten für dieses Material aus einer Hand bieten kann. Die Erfahrung, das Wissen und das Fingerspitzengefühl machen bei Irlbacher den Unterschied. Dazu gehören die Maschinen, die wir für unsere Glasbearbeitung selbst bauen, Techniken, die wir als Hersteller selbst entwickeln und selbstredend die Menschen, die mit den Maschinen arbeiten und Experten im Umgang mit dem vielseitigen Werkstoff Glas sind. Mit unseren Anlagen für die CNC-Bearbeitung erreichen wir eine hohe Präzision und können das faszinierende Material fast so bearbeiten, als wäre es ein Werkstoff aus Metall.

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Basisglas

Die Auswahl der geeigneten Materialien steht am Anfang eines jeden Entwicklungsprojektes und ist entscheidend im Bezug auf die spätere Anwendung und den geplanten Einsatz. Dabei reichen unsere Anwendungen vom Möbel bis zum HMI für modernste High-Tech Geräte. Mit über 250 Glas Sorten haben wir so ziemlich alles auf Lager, was es an unterschiedlichen Flachgläsern gibt. Dazu gehört Kalk-Natron-Glas als Float- oder Weißglas, Borosilikat-Glas für besonders hohe Anforderungen, aber auch Aluminosilikat-Glas als Dünnglas, ab einer Stärke von 0,55 mm. Außerdem Spezialgläser, wie Glaskeramik B270 oder D263, durchgefärbtes Farbglas, Farbeffekt-Filter, Ornamentglas, Glasröhren, oder auch entspiegeltes Glas mit entsprechenden Beschichtungen.

Zuschnitt

Wasserstrahl­schneiden

Das umweltfreundliche Wasserstrahlschneiden verwenden wir bei der Glasbearbeitung um Ausschnitte herzustellen oder frei geformte und runde Konturen zu erzeugen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist eine äußerst präzise Schnittkante ohne thermische Einflüsse. Die ursprüngliche Struktur und Festigkeit der Materialien bleibt erhalten und die Qualität der Glaskanten ist bereits sehr gut. Komplexe Formen und feine Details können problemlos in nahezu jedes Glas geschnitten werden.

CNC-Bearbeitung - Schleifen & Polieren

Bohren & Senken

Laserbearbeitung

Verformen & Biegen

Härten - thermisch und chemisch

Beim thermischen Härten wird das Glas auf 580-680°C erhitzt und aufgrund der hohen Temperatur wieder elastisch. Im Anschluss folgt das plötzliche Abkühlen, wodurch der Kern einer Scheibe unter Zugbeanspruchung und die Oberfläche unter Druckbeanspruchung gesetzt werden. Das chemische Härten setzen wir bei Gläsern ein, die dünner sind als 3 mm. Hier findet ein Ionenaustausch zwischen den alkalischen Ionen der Oberflächenschichten des Glases und den Kaliumionen der Salzlösung, in der das Glas eingetaucht wird, statt.

FAQ

Welche Verfahren zur Glasbearbeitung werden industriell eingesetzt?

In der industriellen Glasbearbeitung kommen mechanische, thermische und chemische Verfahren zum Einsatz. Dazu zählen:

  • Mechanisch: Schneiden (Diamant- und Hartmetallräder), Schleifen und Polieren (Flach-, Facetten- und Kantenschliff), Bohren (Diamant-Hohlbohrer).
  • Thermisch: Biegen, Vorspannen (ESG), Laminieren (VSG), Fusing.
  • Chemisch: Ätzen, Ionenaustausch zur chemischen Vorspannung.
  • Physikalisch: Laserbearbeitung (Laserschneiden - Filamentation, Laserbohren - Ablation), Wasserstrahlschneiden (teils abrasiv).

Welche Besonderheiten sind beim Bohren von Glas zu beachten?

Folgendes gilt es zu beachten:

  • Verwendung von Diamantbohrern (Segment- oder Vakuumlötung).
  • Bearbeitung stets unter Kühlmittelzufuhr (meist Wasser mit Kühlschmierstoffzusätzen).
  • Drehzahl und Vorschub müssen an Glasart und -stärke angepasst werden (zu hohe Drehzahl → Mikro­risse).
  • ESG ist nicht bohrbar, VSG nur mit vorherigem Trennen der Verbundfolie (außer wenn VSG aus ESG-Gläsern besteht).

Kann vorgespanntes Sicherheitsglas (ESG) nachträglich bearbeitet werden?

Nein. Nach dem Vorspannen steht das Glas unter Oberflächen- und Eigenspannungen. Jeder Bearbeitungsvorgang (Bohren, Schneiden, Schleifen) führt zum unkontrollierten Bruch. Bearbeitungen müssen vor dem Vorspannprozess erfolgen. Bei VSG kann nur die Glaslage bearbeitet werden, nicht aber die PVB- oder EVA-Folie zwischen den Scheiben.

Welche Technologien setzen sich beim Schneiden zunehmend durch?

Neben dem klassischen Ritzen-Bruch-Verfahren (Glasschneider mit Diamanten oder HM-Rad) kommen vermehrt Laser- und Wasserstrahlschneiden zum Einsatz.

  • Laser: erzeugt thermische Trennrisse durch lokal begrenztes Erhitzen und Abkühlen (sog. Filamentation). Vorteil: hohe Präzision, geringe Nachbearbeitung.
  • Wasserstrahl: auch für dicke Gläser (>30 mm) und komplexe Geometrien geeignet. Abrasivzugabe steigert die Effizienz, erhöht aber die Kantenrauhigkeit. Vorteil: hohe Taktzeiten

Welche Möglichkeiten der dekorativen bzw. funktionalen Glasbearbeitung bestehen?

  • Dekorativ: Sandstrahlen, Gravieren (mechanisch/Laser), Mattieren (=Sandstrahlen), Farbemail-Auftrag, Siebdruck und Digitaldruck auf Glas.
  • Funktional: Oberflächenvergütung (z. B. Antireflex-, Antimikrobiell-, Selbstreinigungs- oder Low-E-Beschichtungen).

Welche Arbeitssicherheitsmaßnahmen sind zwingend erforderlich?

  • Persönliche Schutzausrüstung: Schnittschutzhandschuhe (EN 388), Schutzbrille oder Gesichtsschutz, Sicherheitsschuhe mit Schnittschutz.
  • Maschinensicherheit: Absaugungen bei Schleif- und Polierarbeiten (Feinstaub), Schutzabdeckungen an Trenn- und Schleifmaschinen.
  • Handhabung: Nutzung von Vakuumhebern oder Krananlagen zur Vermeidung von Verletzungen durch Bruch oder Schnittkanten.